Publikationen
Prospektiven
Neues zur zirkulären Wertschöpfung / Circular Economy News
Sabine Büttner, Paul Szabó-Müller, Tim Wöhrmann, Beatrice Beitz, Uwe Handmann
Die Perspektive der „Doppelten Transformation“ versucht die beiden Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu verbinden und zu integrieren. Auch im Kontext der Circular Economy werden digitale Technologien als wichtige „Enabler“ diskutiert. Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, inwieweit die in der wissenschaftlichen Literatur beschriebene Ermöglicher-Funktion von additiver Fertigung, Internet der Dinge, Blockchain, digitalem Zwilling, KI usw. für Strategien der Kreislaufwirtschaft bereits in der Praxis produzierender Unternehmen in NRW angekommen ist. Berichtet werden die Ergebnisse einer Studie, welche die innowise GmbH im Auftrag des Projekts Prosperkolleg 2022/23 durchgeführt hat.
Friederike von Unruh
Die Circular Economy gilt als junges Forschungsfeld, das breit gefächert ist und die Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen erfordert. Um Akteure aus verschiedenen Forschungsbereichen zusammenzubringen und den Austausch zu fördern, hat das Projekt Prosperkolleg im März 2020 ein virtuelles Forschungsnetzwerk ins Leben gerufen, welches Wissenschaftler:innen und weitere Interessierte der Circular Economy aus Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus in Verbindung bringt.
Carina Hermandi, Janne Rosenbaum, Ivonne Caballero Echeverría
Der Beitrag analysiert zunächst die Ausgangsbedingungen ausgewählter Branchen des verarbeitenden Gewerbes in der Region Emscher-Lippe (Metall, Lebensmittel, Maschinenbau) und zeigt dann anhand von Praxisbeispielen, dass kleine und mittlere Unternehmen Circular-Economy-Maßnahmen aktiv vorantreiben und damit Herausforderungen wie Lebensmittelverschwendung, Versorgungsengpässe oder Treibhausgasemissionen adressieren können.
Ivonne Caballero Echeverría, Julian Mast
Quantifizierbare Leistungsindikatoren (KPIs) sind entscheidend, um den Übergang von einem linearen zu einem zirkulären Wirtschaftsmodell und dessen Zielerreichung zu messen. Das Circular Transition Indicators (CTI) Framework ist ein wirksames Instrument, um den Zustand und die Entwicklung der Zirkularität zu bewerten. Die konkreten Auswirkungen der unternehmerischen Handlungen müssen über die CTI-KPIs hinaus aber durch komplementäre Methoden ermittelt werden.
Eva Speck
Der Beitrag gibt vor dem Hintergrund der Entwicklung einer Kreislaufwirtschaftsstrategie im Land Nordrhein-Westfalen einen Überblick über die verschiedenen zirkulären Aktivitäten der Bundesländer. Dabei steht die Circular Economy im Sinne eines umfassenden wirtschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Konzepts im Vordergrund, das die gesamte Wertschöpfungskette in den Blick nimmt, um Ressourcen mit möglichst geringem Wertverlust in Kreisläufen zu führen. Der Vergleich zeigt: Das Verständnis, der Zugang, der Umfang der Aktivitäten zur Circular Economy und der Kreis der Akteure variieren deutlich zwischen den Bundesländern.
Sabine Büttner, Carina Hermandi
Die Transformation zu einer ressourcenschonenden, zirkulären Wirtschaftsweise ist eine vielschichtige Herausforderung. Meist jedoch werden neue Geschäftsmodelle und zirkuläre Ansätze aus der Perspektive von Unternehmen und Anbietern diskutiert, während die Akzeptanz und das entsprechende Verhalten von Verbraucher:innen implizit vorausgesetzt bzw. selten nach seinen Voraussetzungen hinterfragt wird.
Der Beitrag versucht im ersten Teil, die Bedeutung, die Konsument:innen für eine gelingende Circular Economy zukommt, bewusst zu machen und Hindernisse für zirkulären Konsum zu identifizieren. Der zweite Teil betrachtet die Möglichkeiten des Designprozesses, die Perspektive von Verbraucher:innen stärker in die Gestaltung von zirkulären Produkten, Services und Geschäftsmodellen mit einzubeziehen, um deren Akzeptanz zu erhöhen und Verhaltensänderungen einfacher und attraktiver zu machen.
Julian Mast, Friederike von Unruh, Wolfgang Irrek
Die Circular Economy ist ein Ansatz, das lineare Wirtschaftssystem und dessen „Take-Make-Waste“-Logik zu ersetzen, um damit verbundene Ressourcenverbräuche und Umweltschäden deutlich zu verringern. Eine heuristische Hilfestellung zur Entwicklung von Maßnahmen zur Schließung, Verlangsamung und Verengung von Materialkreisläufen sind die sogenannten R-Strategien. Ihre genaue Ausgestaltung wird in der Literatur kontrovers diskutiert und ist nicht einheitlich, dennoch dienen sie Unternehmen als Leitprinzipien für firmeninterne Veränderungsprozesse und als Grundlage, um zu prüfen, inwiefern ein Produkt, Prozess oder Geschäftsmodell zirkulärer gestaltet werden kann.
Der vorliegende Beitrag geht auf die wissenschaftlichen Kontroversen um die Definition ein, stellt ein Konzept der R-Strategien näher vor und veranschaulicht dieses am Beispiel des Produkts „Fahrrad“. Darüber hinaus wird die Umsetzung von R-Strategien auf Unternehmensebene durch Innovationen bzw. im Rahmen eines Circular Economy Management als Voraussetzung für kontinuierliche Veränderungsprozesse diskutiert.
Manuel Grundmann, Stefan Alscher
Unternehmen aus den Branchen Lebensmittelverpackung und Lebensmittelherstellung zeigen Interesse an der Nachhaltigkeitsbewertung ihrer Verpackungen. Bevor nachhaltigere Verpackungsalternativen in aufwändigen Verfahren entwickelt werden, liegt eine transparente und nachvollziehbare Betrachtungsweise möglicher Produktvarianten anhand fundierter Kriterien im Interesse der Unternehmen.
Der vorliegende Artikel zeigt die Ergebnisse aus der Entwicklung der Bewertungsmatrix und der Evaluationsfragen aus der Zusammenarbeit mit den Unternehmen. Er gibt einen Einblick in den Aufbau der Matrix, ihrer Anwendung und mögliche Potenziale ihrer Weiterentwicklung.
Carina Hermandi, Linda Dierke, Stefan Alscher, Manuel Grundmann und Wolfgang Irrek
Das vorliegende Konzeptpapier befasst sich mit der Forschungsfrage: Was sind die Herausforderungen und Chancen bei der Initiierung und Einführung von Circular Economy-Ansätzen in KMU und welche Hilfestellungen benötigen KMU, um Strategien und Maßnahmen der Circular Economy effektiv umzusetzen? Hierfür wurden mögliche Handlungsfelder sowie Herausforderungen und Chancen der Einführung von Circular Economy-Ansätzen in Kooperation mit mittelständischen Betrieben untersucht und ein strukturiertes Vorgehen entwickelt, mit dem Unternehmen erste Ansätze und Lösungsschritte identifizieren können, damit der Wandel von einer linearen zu einer zirkulären Wertschöpfung gelingt. Als Ergebnis entstand der Potentialcheck Circular Economy des Prosperkollegs mit einem vierschrittigen Vorgehen zur individuellen Betrachtung der Circular Economy in den jeweiligen Betrieben inklusive einer Circularity Matrix – ein Tool zur Identifizierung geeigneter Handlungsfelder in den Betrieben.
Julian Mast, Friederike von Unruh, Wolfgang Irrek
Zur Erreichung einer nachhaltigen Wirtschaft existieren einige Konzepte nebeneinander, die eine ganzheitliche Transformation des Wirtschaftssystems ermöglichen sollen: die Kreislaufwirtschaft gemäß des derzeit gültigen Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) in Deutschland, die Industrial Ecology, der Cradle-to-Cradle-Ansatz und die Circular Economy. Ein Vergleich der Konzepte zeigt, dass diese sich vor allem in der Strategie zur Zielerreichung und dem Betrachtungsrahmen der Konzepte unterscheiden. Daraus abgeleitet ergeben sich außerdem Unterschiede in der Umsetzung auf Geschäftsmodell- und Transformationsebene.
RETHINK
Impulse zur zirkulären Wertschöpfung / Enabling the Circular Economy
Die Rethink-Reihe greift Themen der zirkulären Wertschöpfung auf, bringt sie verständlich auf den Punkt und möchte Impulse setzen.
Beatrice Beitz
Die europäische Union (EU) hat die Einführung eines digitalen Produktpasses (dPP) beschlossen, mit dem die Inverkehrbringer die Eigenschaften, verwendeten Materialien und Umweltwirkungen von Produkten transparent über die gesamte Wertschöpfungskette dokumentieren sollen. Für Verbrauchende bietet der Produktpass je nach Ausgestaltung zukünftig die Möglichkeit, die Nachhaltigkeitseigenschaften von Produkten vergleichen zu können. In diesem Kontext diskutiert der Artikel vor allem psychologische Faktoren, die Nutzen und Akzeptanz der Verbrauchenden beeinflussen können.
Sabine Büttner, Wolfgang Irrek, Uwe Handmann
Die zirkuläre Wertschöpfung (Circular Economy) ist ein zentraler Baustein im Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Das praxisorientierte Forschungsprojekt „Prosperkolleg“ zeigt, dass mittelständische Unternehmen zwar aufgeschlossen sind, ihre Geschäftsmodelle in diese Richtung weiterzuentwickeln, aber Impulse und Werkzeuge benötigen, um dieses Konzept in die Umsetzung zu bringen. Auch andere Akteure suchen Unterstützung auf dem Weg zur zirkulären Wertschöpfung. Ein Kompetenzzentrum CE.Hub.NRW kann die Innovationskraft auf diesem Feld verlässlich stärken und gleichzeitig Potenziale für den Arbeitsmarkt eröffnen.
Tom Jost, Mike Duddek
Jährlich fallen weltweit ca. 50 Millionen Tonnen Elektroschrott an. Die darin enthaltenen Rohstoffe werden jedoch nur zu einem kleinen Teil wiedergewonnen. Ein Grund dafür: Es ist nicht wirtschaftlich, die Geräte manuell so zu zerlegen, dass die Bestandteile sauber getrennt dem Recycling zugeführt werden können. Das Projekt Prosperkolleg der Hochschule Ruhr West hat mit dem Circular Digital Economy Lab (CDEL) ein beispielhaftes Verfahren entwickelt, wie dieser Elektroschrott durch präzise und automatisierte Zerlegung besser recycelt werden kann.
Tom Jost, Nermeen Abou Baker
Um Elektroaltgeräte wie Smartphones automatisiert und effizient für das Recycling aufbereiten zu können, müssen im ersten Schritt die Produktmodelle identifiziert werden. Denn: Nur die Kenntnis von Produktmerkmalen und Bauplänen ermöglicht es, die Geräte so zu öffnen und zu zerlegen, dass wertvolle Rohstoffe, aber auch Schadstoffe getrennt erfasst werden können. Wissenschaftler:innen des Prosperkollegs setzen Künstliche Intelligenz für die Klassifizierung der Modelle ein und können mit dem Transfer-Learning-Ansatz spannende Erfolge erzielen.
Carina Hermandi, Linda Dierke, Stefan Alscher, Manuel Grundmann
Das Prosperkolleg hat ein vierschrittiges Vorgehen für kleine und mittlere produzierende Unternehmen konzipiert, um diese zu unterstützen, sich an das breite Themenfeld Circular Econo-my anzunähern. Ziel ist ein erster Einstieg und eine anschlie-ßende Betrachtung der Handlungsoptionen im Unternehmen. Nach Identifizierung der Handlungsoptionen wird gemeinsam mit dem Unternehmen ein Handlungsplan entwickelt.
Julian Mast, Friederike von Unruh, Wolfgang Irrek
Die Circular Economy ist ein Ansatz, das lineare Wirtschaftssys-tem und dessen „Take-Make-Waste“-Logik zu ersetzen, um damit verbundene Ressourcenverbräuche und Umweltschäden zu verringern. Eine heuristische Hilfestellung zur Entwicklung von Maßnahmen zur Schließung, Verlangsamung und Verengung von Materialkreisläufen sind die sogenannten R-Strategien, die im Beitrag vorgestellt werden.
Manuel Grundmann, Stefan Alscher
Unternehmen aus den Branchen Lebensmittelverpackung und Lebensmittelherstellung zeigen Interesse an der Nachhaltigkeitsbewertung ihrer Verpackungen. Bevor jedoch nachhaltigere Verpackungsalternativen in aufwändigen Verfahren entwickelt werden, bietet sich eine transparente und nachvollziehbare Betrachtung möglicher Produktvarianten anhand fundierter Kriterien an. Der vorliegende Artikel stellt Ergebnisse aus der Entwicklung einer systematischen Nachhaltigkeitsbewertung von Lebensmittelverpackungen in Form einer Bewertungsmatrix vor. Er gibt einen Einblick in den Aufbau der Matrix und nennt Gründe für die Anwendung in Unternehmen der Lebensmittelbranche.
Sabine Büttner, Wolfgang Irrek, Uwe Handmann
Die zirkuläre Wertschöpfung (Circular Economy) ist ein zentraler Baustein im Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Das praxisorientierte Forschungsprojekt „Prosperkolleg“ zeigt, dass mittelständische Unternehmen zwar aufgeschlossen sind, ihre Geschäftsmodelle in diese Richtung weiterzuentwickeln, aber Impulse und Werkzeuge benötigen, um dieses Konzept in die Umsetzung zu bringen. Auch andere Akteure suchen Unterstützung auf dem Weg zur zirkulären Wertschöpfung. Ein Kompetenzzentrum Zirkuläre Wertschöpfung NRW kann die Innovationskraft auf diesem Feld verlässlich stärken und gleichzeitig Potenziale für den Arbeitsmarkt eröffnen.
Aus der Praxis
Beispiele für zirkuläre Wertschöpfung aus der Unternehmenspraxis
Motivationen, Herausforderungen, Lösungsansätze – das Prosperkolleg-Projekt berichtet von Unternehmen auf ihrer Reise in Richtung Circular Economy.
Weitere Herausgeberschaften
Special Issue
Guest Editors: Prof. Dr. César A. Collazos, Prof. Dr. Stefan Geisler, Prof. Dr. Sabrina C. Eimler, Prof. Dr. Uwe Handmann
HCI-related development is entering a new era, which demands new technologies to support the rapid development of Augmented Reality (AR), Virtual Reality (VR), Mixed Reality (MR) applications. Current cutting edge technologies, which include brain-computer interface (BCI), image and vision computing, artificial intelligence, etc., have made an impact on HCI applications. Challenges exist in conception and technology, but also new methods and tools have to be thought up, for example, in participatory design. This Special Issue aims to gather experts and scholars from related fields to present and share their recent research on HCI and brain informatics related applications.
Buch
Herausgeber: Sabine Büttner, Prof. Dr. Uwe Handmann, Prof. Dr. Wolfgang Irrek
In den Beiträgen dieses Buches werden Herangehensweisen, Werkzeuge und Erfolgsfaktoren für die Sensibilisierung und den Wissenstransfer ebenso wie technische Verfahren und Good-Practice-Beispiele vorgestellt, wie sie im Projekt „Prosperkolleg – Transformationsforschung zur zirkulären Wertschöpfung“ entwickelt und exemplarisch in der Region Emscher-Lippe und darüber hinaus in NRW erprobt werden konnten. Flankiert werden diese umsetzungsbezogenen Darstellungen durch Hintergründe zum Konzept der Circular Economy und ihrer Potentiale sowie Trends der wissenschaftlichen Forschung und die Reflexion weiterer Transformationsperspektiven.